Jeder verantwortungsbewusste Hundebesitzer sollte sich nicht nur um die Impfungen seines Tieres kümmern, sondern auch um die Vorbeugung gegen innere und äußere Parasiten. Entwurmungsmittel werden zur Bekämpfung von Innenparasiten eingesetzt. Aber wirkt die Verabreichung von Entwurmungsmitteln tatsächlich präventiv oder ist es doch ein wenig anders? Und wie kann man sich wirksam gegen ungebetene Gäste im Körper des Hundes wehren?
Die regelmäßige Entwurmung von Hunden ist überflüssig geworden. Oder doch nicht?
Derzeit gibt es unter Züchtern und Tierärzten zwei Ansätze zur Entwurmung. Einige bevorzugen eine regelmäßige Entwurmung als „vorbeugende“ Maßnahme. Andere wiederum lassen den Kot ihres Tieres auf Parasiten untersuchen. Für welchen Ansatz Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Sie müssen auch berücksichtigen, wie risikoreich die Umgebung Ihres Haustiers ist und ob Sie mit kleinen Kindern oder Menschen mit geschwächter Immunität zusammenleben.
Eine präventive Entwurmung wird ebenfalls 2-4 Mal pro Jahr empfohlen. Das ist für Hundebesitzer einfacher und schneller, hat aber auch seine Nachteile. Manche Hunde können empfindlich auf die „Chemie“ in Entwurmungsmitteln reagieren, z. B. mit Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Apathie. Vorsicht: Eine Entwurmungstablette tötet nur die Parasiten ab, die sich zum Zeitpunkt der Verabreichung im Darm befinden. Die Wirkung hält nur wenige Stunden an, so dass sich ein Hafer einen Tag nach der Entwurmung wieder mit Parasiten infizieren kann. Von einer langfristigen Vorbeugung im eigentlichen Sinne des Wortes kann also nicht die Rede sein. Dennoch wird das Risiko der Parasitenausscheidung und der Verbreitung von Infektionen verringert.
Ideal ist es, den Kot 4 Mal im Jahr auf Parasiten zu untersuchen. Und auch bei gesundheitlichen Problemen wie wiederholtem Durchfall, häufigem Schleim im Stuhl, Gewichtsverlust und Husten. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man Parasiteneier oder -zellen im Hundekot findet, muss man an mindestens drei aufeinander folgenden Tagen Kotproben sammeln. Das hat den Vorteil, dass der Tierarzt, wenn er einen Parasiten im Kot entdeckt, das geeignetste Präparat und den besten Entwurmungsplan empfehlen kann.
Entwurmung trächtiger Hündinnen und Welpen
Die Entwurmung von trächtigen Hündinnen wird nicht empfohlen. Die Verabreichung von Entwurmungsmitteln an trächtige Hündinnen birgt immer das Risiko von Geburtsfehlern oder des Todes der Welpen. In Ausnahmefällen kann nach Rücksprache mit einem Tierarzt ein zugelassenes Produkt verwendet werden. Die Hündin sollte vor dem geplanten Deckakt (zu Beginn der Läufigkeit) und nach der Geburt entwurmt werden, und zwar immer zur gleichen Zeit wie die Welpen bis zum Absetzen. Für kleine Welpen ist es am besten, eine Entwurmungspaste zu wählen. Die erste Entwurmung sollte am 8. bis 14. Tag nach der Geburt durchgeführt werden. Danach alle zwei Wochen, bis der Welpe drei Monate alt ist. Erkundigen Sie sich immer bei Ihrem Tierarzt nach der Eignung der einzelnen Produkte.
Die häufigsten inneren Parasiten bei Hunden
Der wohl bekannteste Parasit bei Hunden ist der Spulwurm Toxocara canis. Welpen können damit von ihrer Mutter vor der Geburt über die Plazenta oder später über die Milch der Hündin infiziert werden. Ein weiterer bei Hunden häufig vorkommender Parasit ist der Hundebandwurm Dipylidium caninum. Die Infektion erfolgt in der Regel über die Aufnahme eines Flohs, der als Zwischenwirt dient. Kokzidien Isospora, Giardien oder Hakenwürmer Ancylostoma können ebenfalls bei Hunden auftreten. Ein höheres Risiko einer Infektion mit Innenparasiten besteht bei Jagdhunden und auch bei „Schweinen“, die im Freien den Kot anderer Tiere fressen.
Welche Entwurmungsmittel können Sie kaufen?
Heutzutage gibt es viele Marken und Arten von Entwurmungsmitteln. Sie können zwischen Tabletten, Fallen, Spot-on-Hautbehandlungen, Sirupen und sogar Injektionen beim Tierarzt wählen. Wenn Sie nicht sicher sind, welches Mittel Sie für die Entwurmung Ihres Hundes wählen sollen, fragen Sie am besten Ihren Tierarzt. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihrem Hund nicht gleichzeitig mit der Impfung ein Entwurmungsmittel verabreichen. Ideal ist ein Abstand von mindestens einer Woche vor oder nach der Impfung.
Gibt es eine natürliche Alternative?
Vergessen Sie die Ratschläge der alten Weiber, wie z. B. Ihrem Hund Knoblauch zu geben. Einige natürliche Substanzen, wie verschiedene Kräuter oder Kieselgur, haben zwar eine antiparasitäre Wirkung, sind aber eher eine unterstützende Maßnahme zur Vorbeugung. Sie tragen dazu bei, im Darm ein widerstandsfähigeres Milieu gegen das Eindringen von Parasiten zu schaffen. Wenn Ihr pelziger Freund jedoch bereits Parasiten in sich trägt, ist es notwendig, auf chemische Präparate zurückzugreifen. Nur so können Sie Ihre Gesundheit und die Ihres Haustieres schützen. Schließlich kann es nicht schaden, sich selbst daran zu erinnern, den Kot Ihres Hundes verantwortungsvoll zu beseitigen. Dies wird nicht nur Ihre Umgebung erfreuen, sondern auch dazu beitragen, die Konzentration von Parasiten in der Umwelt zu verringern.